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Samstag, 29. September 2012

Mittwoch, 22. August 2012

Alarmismus und Angst allerorten

Im agora-wissen Blog habe ich eine Besprechung des Buchs "Die Datenfresser" von Constanze Kurz und Frank Rieger zum Anlass genommen, um mich mit der Einseitigkeit der Diskussion um Digitalisierung und Web 2.0 in Deutschland zu beschäftigen. Mein Lamento in Kurzform: Überall werden Ängste geschürt, die Chancen dagegen bleiben in der Regel ausgespart. Interessanterweise gilt das nicht nur für schlechte Bücher, die mit diesem Angst-Trend Geld verdienen wollen, sondern auch für gute Publikationen wie "Die Datenfresser". Das gesamte Lamento gibt es hier...

Donnerstag, 19. Juli 2012

Petition: "Stellt iGoogle nicht ein!"

Wer in den letzten Jahren an unseren Kursen zu professioneller Internetrecherche und webbasiertem Wissensmanagement teilgenommen hat (und das waren viele hundert Professoren, Dozenten, Lehrerinnen, Studierende, Journalisten etc.), der hat Googles personalisierte Startseite iGoogle kennen und (hoffentlich) schätzen gelernt. Wir haben die speziell auf Wissensarbeiter zugeschnittene Startseite "Webbüro" genannt, und die Tatsache, dass man nun alles zentral an einer Stelle beisammen hat, wurde in den Evaluationen zu den Seminaren durchgängig als besonders wertvoll erachtet.

Nun hat Google am 3. Juli 2012 bekannt gegeben, die personalisierte Startseite iGoogle zum November 2013 einstellen zu wollen. Das wäre in der Tat ein großer Verlust für uns und all die Absolventen unserer Kurse. Dass es nicht nur uns so geht, zeigen die Reaktionen im Web. So gibt es beispielsweise bei ipetitions.com eine Petition "Stellt iGoogle nicht ein!", die ich gestern mitgezeichnet habe. Wenn Sie auch mit iGoogle arbeiten, dann nehmen Sie sich zwei Minuten Zeit und unterschreiben Sie diese Petition...

Donnerstag, 5. Juli 2012

Blick hinter die Kulissen von Evernote

Anlässlich der Eröffnung einer Evernote-Niederlassung in Zürich hat die Neue Zürcher Zeitung den Evernote-Chef Phil Libin interviewt. Das Interview vermittelt Einblicke in die Strategie und Philosophie des Dienstes Evernote, der in unseren Seminaren einen wichtigen Baustein des webbasierten Wissensmanagements bildet:
NZZ Interview mit Phil Libin

Dienstag, 3. Juli 2012

Aufsatz "Web 2.0 in der Hochschullehre"

Mandy Schiefner und Michael Kerres (Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement der Universität Duisburg / Essen) haben für den Band "E-Learning: Einsatzkonzepte und Erfolgsfaktoren des Lernens mit interaktiven Medien" (hg. v. U. Dittler, München: Oldenbourg, 2011) einen Aufsatz zum Thema "Web 2.0 in der Hochschullehre" verfasst (preprint als pdf), der versucht, einen Überblick zu geben.

Ausgehend von einer Begriffsbestimmung von "Web 2.0" und der Feststellung, dass im und durch das Web 2.0 Grenzen verschwimmen (zwischen Arbeit und Privatleben, zwischen Lehrenden und Lernenden etc.), versuchen sie eine systematische Bestandsaufnahme der Einsatzmöglichkeiten von Social Software in der Lehre. Dabei versuchen die Autoren, "...nicht die Technologie in den Vordergrund zu rücken, sondern das jeweilige Bildungsproblem. (...) Im Vordergrund ... steht also das didaktische Problem, das es zu lösen gilt und für das Social Software als Bildungswerkzeug genutzt werden kann" (S. 4, preprint).

Kursorisch geht es dann um Blogs, Wikis, Podcasts, Social Bookmarking oder Twitter zur Begleitung von Vorlesungen auf der einen, Seminaren / Übungen / Exkursionen auf der anderen Seite. Eine entscheidende Änderung scheint mehrfach auf, nämlich die Tatsache, dass es heute nicht mehr schwierig und teuer, sondern kinderleicht und kostenlos ist, etwas zu publizieren und damit ein (potenziell sehr großes) Publikum anzusprechen und (vielleicht) in einen Dialog einzutreten.
Das Fazit der Autoren: "Web 2.0 bietet einige Mehrwerte für die Gestaltung des Lehrens und Lernens an Universitäten, zusammenfassend vor allem die Möglichkeit, Partizipation, Kompetenzerleben, soziale Eingebundenheit sowie die Autonomie der Studierenden zu steigern. Jedoch darf nicht verschwiegen werden, dass die Integration von Web 2.0 in die Lehre nicht einfach zu realisieren ist, da sie mit einigen Grenzverschiebungen einhergeht" (S. 10, preprint).
Als Ergänzung zu diesem Aufsatz eignet sich das Dossier "Web 2.0 in der Bildungsarbeit", das Jöran Muuß-Merholz für die Website der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) erstellt hat und das sich durch größere Praxisnähe auszeichnet.

Wichtige Aspekte, die in unseren Seminaren zum Thema "Web 2.0 in der Lehre" im Mittelpunkt stehen, werden übrigens in beiden Fällen nicht angesprochen, etwa alle Fragen des persönlichen webbasierten Wissensmanagements, der Arbeitsorganisation oder der Recherche mit Web 2.0-Tools...

Zum Bloggen motivieren

Nach mehreren Postings zu den Gründen, warum es sich lohnt zu bloggen, geht es in dem Interview mit der New Yorker Lehrerin Ileana Jimenez beim Aspen Ideas Festival um die Gründe dafür, warum sie ihre SchülerInnen zum Bloggen anhält. Die Aussagen des Interviews untermauern auch nochmals, was ich an Erfahrungen mit einem seminarbegleitenden Blog festgehalten hatte. Es stammt von der Website des Magazins "the Atlantic" ("Why An English Teacher Introduced Her Class to the World"):

Montag, 2. Juli 2012

Motivationen zum Bloggen, Fortsetzung

Jason O'Mahony hat heute ein Posting mit dem Titel "Thoughts on Blogging" veröffentlicht, das unsere bisherigen Überlegungen zum Thema ergänzt. Sein Fazit:
"Is blogging worth it? If, like me, you carry a notebook around with you and always have a few draft blogs knocking around in your head, yes it is. It’s the cheapest form of therapy you’ll ever find."

Freitag, 29. Juni 2012

Vortrag von Don Tapscott: Vier Prinzipien für eine offene Welt

In Deutschland stehen oft die Gefahren im Mittelpunkt, die sich im und durch das Internet ergeben. Hier bildet dieser durch und durch optimistische Vortrag von Don Tapscott ("Net Generation", "Wikinomics", "Macrowikinomics") ein schönes Kontrastprogramm. Tapscott unterscheidet vier Prinzipien, auf denen die neue, offene Welt aufbaut: collaboration, transparency, sharing, empowerment:

Dienstag, 26. Juni 2012

Motivationen zum Bloggen

Angeregt durch das Posting der Kollegin, die danach fragt, wie man sich (dauerhaft) zum Bloggen motivieren kann, habe ich im letzten Beitrag von meinen Erfahrungen mit einem seminarbegleitenden Blog berichtet. Aus der dortigen Zwischenbilanz ergeben sich schon einige Ansatzpunkte für Motivationen, die allerdings weniger auf der persönlichen Ebene zu verorten sind, die die Kollegin im Blick hatte. Hierzu möchte ich in diesem Posting etwas ergänzen.

Bloggen heißt für mich auch und nicht zuletzt, meine Gedanken zu einer Sache, einem fertig gelesenen Buch, einer Diskussion zu ordnen und geordnet abzulegen, nämlich in Form eines Blog-Postings. Früher hätte ich mir vielleicht handschriftlich Notizen gemacht (und diese dann so abzulegen versucht, dass ein Wiederfinden nicht von vornherein ausgeschlossen werden musste). Dabei ist es ein schöner Nebeneffekt, dass möglicherweise andere von diesen Notizen profitieren, dass ich also - ähnlich wie beim Social Bookmarking - angesichts der Informationsflut Kurator-Dienste leiste.


Ein Beispiel: Unlängst habe ich das neue Buch "Net Smart" von Howard Rheingold gelesen, das sich mit dem für mich unmittelbar einschlägigen Thema befasst, was digital literacy heute umfasst und v.a. wie digital literacy unterrichtet werden könnte. Nach der Lektüre habe ich einige interessante Gedanken aus dem Buch in Form eines Postings festgehalten. Das war für mich persönlich nützlich und hat vielleicht bewirkt, dass andere auf dieses empfehlenswerte Buch aufmerksam wurden - eine win-win-Situation also...

Beispiel für einen Blog zur Seminarbegleitung

Seit einigen Semestern halte ich an der PH Ludwigsburg eine Veranstaltung zum Themenbereich "Web (2.0), Medienkompetenz, (politische) Bildung" (mit wechselnden Titeln und Schwerpunkten). Hierzu habe ich einen Blog eingerichtet, der die Seminare semesterübergreifend begleitet.


Auch wenn der Erfahrungsschatz noch überschaubar ist, lässt sich doch eine Zwischenbilanz ziehen, die rundweg positiv ausfällt:
  • Es entsteht nach und nach eine ordentliche Ressource zu dem Themengebiet, auf die in jedem neuen Semester aufgebaut werden kann.
  • Rund 10% der Studierenden posten regelmäßig, wenn sie auf relevante Inhalte stoßen, weitere rund 20% posten gelegentlich, der Rest selten oder gar nicht. Die Postings beleben die Lehrveranstaltung.
  • In bescheidenem Maße, aber immerhin, wird der Wochenrhythmus zugunsten einer kontinuierlichen Beschäftigung mit der Thematik aufgehoben.
  • Auch als Seminarleiter stößt man durch die Postings der Studierenden immer wieder auf Neues und Interessantes.
  • Seminararbeiten (Beispiele) werden nicht mehr wie bisher, sondern als ausführliche Blog-Postings verfasst. Die Qualität der Arbeiten hat sich dadurch verbessert (vermutlich, weil die Motivation größer ist, wenn man für ein Publikum schreibt).
  • Seminararbeiten nützen anderen, statt in der Schublade des Seminarleiters zu verschwinden.
  • Es besteht die Möglichkeit, im Blog auch größere Projektergebnisse zu veröffentlichen (Beispiel: Wikipedia verstehen).
Abgesehen davon ist es m.E. zwingend, dass Studierende Postings verfassen, um diese neue Textsorte kennenzulernen und einzuüben. In aller Regel stellt das erste Posting für den Seminarblog für die Studierenden auch das erste Posting überhaupt dar.

Dienstag, 19. Juni 2012

Sich zum Bloggen motivieren

Mal eine Frage: Wie hält man sich selbst "interessiert" am Bloggen? Ich hatte mal versucht, ein Blog über eine besondere persönliche Zeit zu führen - so als persönliches Tagebuch. Nach etwa drei Tagen war das irgendwie nur noch nervig. Vielleicht ist das ja bei Fachthemen anders - aber gibt es auch eine Taktik, sich interessiert zu halten?

Seminar web 2.0

Dr. Müller hält hier ein geniales Seminar - unbedingt besuchen!!

Sonntag, 3. Juni 2012

Tagging

Taggen (= das Hinzufügen von Schlagwörtern zu Fotos, Websites, Videos, Bookmarks etc.) ist in vielerlei Hinsicht für die digitale Welt zentral:
"Im Sinne von Web 2.0 als Philosophie, die sowohl die kollektive Intelligenz als auch den individuellen Nutzen der einzelnen Teilnehmer durch dynamische und formalisierte Austauschprozesse maximiert (...), sind Tags und die darauf basierende Folksonomy das Rückgrat dieser Bewegung, da sie das Wiederfinden und Teilen nutzergenerierter Inhalte zu großen Teilen überhaupt erst ermöglichen."
[Matthes Fleck/Lars Kirchhoff: Folksonomy und Tags oder warum es im Web keine Regale gibt, in: Miriam Meckel/Katarina Stanoevska-Slabeva (Hg.) (2008), Web 2.0. Die nächste Generation Internet, Baden-Baden: Nomos, S. 189-200]
Zwei Bücher, die einander ergänzen, konnten sich als Standardwerke für das Thema Tagging etablieren. Zum einen David Weinbergers "Everything is Miscellaneous. The Power of the New Digital Disorder" (Times Books 2007, deutsch: "Das Ende der Schublade"), das die Thematik originell philosophisch aufgreift, und zum anderen das Buch "Tagging. People-Powered Metadata for the Social Web" von Gene Smith, das die praktisch-technische Seite in den Vordergrund stellt.
"Tagging is a new form of information management that sits at the boundaries of personal organization, information architecture, and online community. Its widespread adoption over the past few years shows that it's more than a passing trend; it's a new and interesting facet of our digital culture."
[Gene Smith (2008), Tagging. People-Powered Metadata for the Social Web, Berkeley: New Riders, Buchumschlag]
Wem eine kurze Darstellung genügt, dem sei der Abschnitt "Tagging: Denken 2.0" aus meinem Online-Lehrbuch zum Web 2.0 empfohlen.

Eröffnung des Blogs

Dieser Blog dient der Begleitung von Fortbildungen, die Dr. Ragnar Müller von der Gesellschaft Agora im Auftrag der GHD (Geschäftsstelle für Hochschuldidaktik) für Professorinnen und Lehrbeauftragte durchführt.